Ein Jahr nach der Flut

Es gibt viele Unglücke, die schnell in Vergessenheit geraten, weil die sichtbaren Schäden schnell behoben werden können. Was dann häufig bleibt, ist der seelische Schmerz der Betroffenen oder Zeugen - doch die Gesellschaft ist in der Lage weiterzuleben und das Ereignis mit der Zeit hinter sich zu lassen.

Seitdem allerdings in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli in mehreren Regionen Deutschlands das Wasser über die Ufer trat, bleiben die Bilder der Verwüstungen vor Augen. Auch ein Jahr nach der Katastrophe sind die Folgen sichtbar und erinnern an das, was die Betroffenen durchleben mussten, erinnern an die 183 Menschen, die in der Hochwasser-Nacht in Deutschland ihr Leben verloren haben.

In Wuppertal ist niemand umgekommen. Doch viele in den betroffenen Regionen auf der Tal-Achse, in Beyenburg und in der Kohlfurth lebende Menschen wurden traumatisiert und aus ihrem normalen Leben gerissen. Seither kämpfen die Betroffen darum, Verwüstetes wieder aufzubauen und zu einem ruhigen und ausgeglichenen Leben zurückzufinden.

„Die Flutkatastrophe hat viel Leid verursacht. Die beispiellose Hilfsbereitschaft und Solidarität der Wuppertaler*innen, persönliche Unterstützungsangebote und Spendengelder in Millionenhöhe dürfen aber auch nicht vergessen werden,“ so Thomas Bartsch, Geschäftsführer der Diakonie Wuppertal gGmbH. „Das alles zeigt Solidarität mit den betroffenen Menschen und hat auf vielen Ebenen geholfen.“

Mit den hohen Spendengeldern, die die Menschen der Diakonie Wuppertal anvertraut haben, konnte den Betroffenen durch unkomplizierte Soforthilfen und in vielen Fällen durch erweiterte Hochwasserhilfen ein Stück weit Unterstützung geboten werden. Da jedoch auch ein Jahr nach der Katastrophe viele Sanierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, steht die Diakonie Wuppertal nach wie vor mit den Menschen vor Ort in Kontakt.

„Wir wissen um die vielschichtige Belastung, den Stress und die Sorgen der Betroffenen. Wir haben von Anfang an versprochen, die Menschen so lange zu begleiten, wie es nötig ist. Und das tun wir nach wie vor,“ verspricht Bärbel Hoffmann, Geschäftsführerin der Diakonie Wuppertal – Kinder–Jugend–Familie gGmbH.

Text: Daniel Edlauer