Dr. Federmann wurde jetzt von der Leitung des Wuppertaler Kirchenkreises in die Pfarrstelle gewählt. Sie komplettiert als Sprecherin der Geschäftsführung das Geschäftsführungsteam um Cornelia-Maria Schott und Thomas Bartsch, die beide schon viele Jahre bei der Diakonie Wuppertal tätig sind. Dr. Federmann kommt gebürtig aus Datteln, sie ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt mit ihrer Familie in Hattingen. Zuletzt war sie Theologische Vorständin der Evangelischen Stiftung Volmarstein und hat zuvor die Ev. Akademie Villigst geleitet. Nach dem Studium der Theologie und der Promotion war sie unter anderem Pfarrerin in der Gemeinde Beverungen und Hattingen.
„Ich möchte den intensiven Kontakt zur Stadtgesellschaft und zu den anderen sozialen Trägern aufnehmen und fortführen“, sagt Dr. Federmann. „Mein Vorgänger Dr. Martin Hamburger war sehr präsent in der Stadt und hat ein gutes Fundament gelegt. Daran will ich anknüpfen.“
In einer „armen“ Stadt wie Wuppertal mit vielen Bedürftigen sei es angemessen „weiterhin Lobbyarbeit für die Schwachen zu betreiben und den Finger auch mal in die Wunde zu legen.“ „Ich möchte Partei ergreifen für diejenigen, die das nicht selber können“, so die Pfarrerin. Darüber hinaus will sie sich in der Kirchenkreisleitung und den Gremien engagieren und einen engen Kontakt zu den Gemeinden knüpfen.
Dr. Federmann hebt den christlichen Schwerpunkt von Diakonie hervor. „Uns geht es nicht darum, Geld zu verdienen. Wenn Not da ist, handeln wir direkt aus christlicher Überzeugung heraus“, so die Pfarrerin. Das habe zum Beispiel die Aufnahme der geflüchteten Menschen aus der Ukraine oder die Hilfe bei der Hochwasserkatastrophe gezeigt. „Dahinter steht eine besondere Haltung, mit der wir Menschen begegnen. Das kann man spüren und das ist unser großes Plus.“
Diakonie als ein Eingangstor zur Kirche
Ihrer Überzeugung nach können zum Beispiel diakonische Taten und auch die Bildungsarbeit ein Eingangstor zu Kirche sein: „Wenn wir überzeugend diakonisch handeln und gemeinsam mit der verfassten Kirche die Menschen bei existenziellen Fragen abholen und sie berühren, dann werden wir den wichtigen Stand in der Gesellschaft behalten und weiterhin Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus für unsere gute Botschaft gewinnen“, ist die 54-Jährige überzeugt.
In diesem Zusammenhang verweist Dr. Federmann auf aktuelle Kirchenstudien, die zeigen, dass vor allem die „Kirche der Taten“ als bedeutend wahrgenommen wird. „Diese Haltung der Menschen müssen wir ernst nehmen. Kirche in Zukunft wird dort sein, wo wir für die Menschen da sind und aktiv handeln. Darum brauchen wir eine starke Diakonie.“
Als neue Diakoniedirektorin möchte sie für die Mitarbeitenden das geistliche Leben nach der langen Durststrecke in der Pandemie wieder stärken und ehrenamtliche Helfer:innen zurückgewinnen. Darum sei es nach Corona wichtig, dass Gottesdienste, Andachten und Veranstaltungen in Gemeinsamkeit wieder regelmäßig stattfinden. „Ich möchte in kleinen geistlichen Formaten Kontakte zu den Menschen zu knüpfen“, sagt Dr. Federmann. Bevor sie neue Ideen umsetzt, möchte sie aber erst einmal genau hinschauen, „was in Wuppertal und was bei der Diakonie im Tal gut passen könnte“, so die Pfarrerin.
Superintendentin Ilka Federschmidt und der Aufsichtsratsvorsitzende der Diakonie Wuppertal, Professor Dr. Hans-Willi Kling, zeigen sich erleichtert, mit Dr. Sabine Federmann eine kompetente Persönlichkeit für die Steuerung der Diakonie Wuppertal gewonnen zu haben. „Es ist uns wichtig, an der Spitze unserer Diakonie eine Direktorin zu haben, der die innere Verbundenheit von evangelischem Kirchenkreis und seiner Diakonie und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden am Herzen liegt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit im Sinne der „guten Botschaft“, für die wir gemeinsam stehen.“
Cornelia-Maria Schott und Thomas Bartsch aus der Diakonie-Geschäftsführung freuen sich über die neue Geschäftsführungskollegin mit theologischem Schwerpunkt. „Gemeinsam mit Frau Dr. Federmann und dem gesamtem Geschäftsführungsteam werden wir auch künftig dafür sorgen, dass die Diakonie Wuppertal den Menschen in Wuppertal verlässlich zur Seite steht.“
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