Geflüchteten die Ihnen zustehenden Hilfen zum Lebensunterhalt unbar zu überlassen, grenzt Menschen ab und aus.
Abgrenzung und Ausgrenzung widersprechen unserem christlichen Menschenbild. Geflüchtete, die zu uns kommen, verdienen zunächst einmal unser Mitgefühl und unsere Unterstützung. Viele von ihnen haben in ihrer Heimat Verfolgung, Ausgrenzung, Haft, Folter und andere
Grausamkeiten erlebt. Unseren christlichen Maßstab leiten wir aus dem Matthäus-Evangelium (Kapitel 25, Vers 35) ab: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“
Die Einführung einer Bezahlkarte ist ein Instrument des Misstrauens, das die freie Verwendung von existenzsichernden Mitteln einschränkt. Dass diese Form der Gängelung von Menschen bewusst gewählt wird und dafür sogar ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand, der den öffentlichen Haushalt belastet, in Kauf genommen wird, ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar.
Wir fordern die Mitglieder der demokratischen Parteien im Rat der Stadt Wuppertal dazu auf, gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete zu stimmen und ihr Augenmerk auf intensivere Bemühungen zur Integration zu richten.
Ilka Federschmidt
Superintendentin
Kirchenkreis Wuppertal
Dr. Sabine Federmann
Diakoniedirektorin
Diakonie Wuppertal
Dr. Christoph Humburg
Vorsitzender
Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V.
Dr. Bruno Kurth
Stadtdechant
Katholische Kirche Wuppertal
Auch die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Wuppertal fordert den Rat der Stadt auf, die Bezahlkarte abzulehnen.