Familienberatung am Limit: Wer an Beratung spart, zahlt später drauf

Wuppertal, 13. August 2024. Lange Wartelisten, immer komplexere Fälle und ein überlastetes Hilfesystem: Die evangelischen Erziehungs- sowie Familien-, Paar- und Lebensberatungsstelle in Wuppertal kommt, wie die meisten Beratungsstellen auf dem Gebiet des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) angesichts der steigenden Nachfrage an ihre Grenzen. Es droht ein Versorgungsengpass.

In den Erziehungs- sowie Familien-, Paar- und Lebensberatungsstellen finden die Menschen schnelle Hilfe, bevor ihre Probleme noch komplexer und sie lange krank werden und auf Psychotherapie oder einen stationären Klinikaufenthalt angewiesen sind – auch mit wirtschaftlichen Folgen. "Heute an Beratung zu sparen, kostet morgen viel mehr und macht Menschen das Leben schwer", sagt Wuppertaler Diakoniedirektorin Dr. Sabine Federmann.

Die Diakonie bietet in Wuppertal vielfältige Beratungsmöglichkeiten. „Wir wollen frühzeitig helfen, so dass Probleme erst gar nicht zu groß werden“, betont Bärbel Hoffmann, Geschäftsführerin der Kinder Jugend und Familien gGmbH der Diakone „aber mittlerweile werden Wartelisten immer länger und es wird immer schwieriger, zeitnah Menschen in Notsituationen zu begleiten.“

„Wir bieten in Wuppertal ein sehr breites Beratungsangebot für Familien in den unterschiedlichsten Lebenslagen an“ berichtet Bärbel Hoffmann. „Schon in der Schwangerschaft begleiten wir Frauen in Krisen, ganz junge Familien, die sich in der neuen Lebenssituation schwertun, bekommen frühe Hilfen, möglichst noch bevor Probleme eskalieren. Auch bei der Erziehung größerer Kinder, bei Familien- und Paarkonflikten oder in Trennungssituationen sind wir ansprechbar. “Die Rückmeldungen der Menschen, die bei uns Unterstützung bekommen haben, sind extrem gut“ ergänzt Sabine Federmann. „Sie empfehlen uns weiter und das ist toll. Gleichzeitig aber sind unsere Kapazitäten mehr als ausgelastet. Immer mehr Hilfesuchende treffen auf ein unterfinanziertes System. Häufig haben wir einfach keine Möglichkeiten zu helfen, obwohl Unterstützung dringend nötig wäre.“

 

Text: Diakonie Wuppertal
Foto: Diakonie RWL

 

Dieser Artikel erfolgt im Rahmen der Themenreihe „Familie“ der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe (RWL).

Eine ausführliche Analyse zur Situation der Beratungsstellen und weitere Hintergrundinformationen finden Sie auf der Website der Diakonie RWL unter: https://www.diakonie-rwl.de/themen/familie-frauen-bildung/themenreihe-familie

 

Kontakt für Ihre Rückfragen:

Frau Dr. Sabine Federmann, Diakoniedirektorin, sfedermann@diakonie-wuppertal.de, 0202/ 97 444 1444 oder

Frau Bärbel Hoffmann, Geschäftsführerin Diakonie Wuppertal – Kinder, Jugend und Familie gGmbH, bhoffmann@diakonie-wuppertal.de, 0202/ 97 444 1410